Zweiter Gesamtsieg in meiner zweiten Heimat!

Nach doch einigen Auswärstrennen ging es endlich mal wieder hier im Lande zur Sache und dann auch noch vor meiner Haustür. Der Kieltriathlon war eines der Rennen der Saison, die ich auf jeden Fall gewinnen wollte. Zwei Jahre hintereinander wurde ich "nur" Zweiter. Das sollte sich ändern. Zwar ging ich den Wettkampf nicht wirklich ausgeruht an, doch nach einem Blick auf die Starterliste war mir klar, dass ich es auch so schaffen könnte. Ich entschied mich über die Sprintdistanz zu starten, schließlich muss man sich seine Kräfte gut über die Saison einteilen.
Zu meiner Überraschung hatte sich Jens Borchardt, ein Teamkollege aus der Ligamannschaft für die Sprintdistanz nachgemeldet, nachdem er über die Olympische Distanz einen Plattfuß zu beklagen hatte! Somit war doch für mehr Brisanz gesorgt! Eine Neuauflage des Triathlons in Eutin stand bevor.
Das Schwimmen an der Hörn in der Kieler Förde verlief sehr gut. Zu meiner Überraschung habe ich doch wenig im Schwimmen trainiert und leider auch einen Leistungsabfall zu verzeichnen. Aber gut, da lief es nochmal. Mir gelang es immerhin Jens 9sek. abzunehmen. Ein Anfang.
Auf dem Rad fehlten mir dann doch die Kräfte. Das Training der letzten Tage spürte ich und die Radstrecke von Kiel lag mir auch nicht so. Sehr unrhythmisch und doch den Regen waren die Kurven nicht einfach zu fahren. Als logische Konsequenz kam Jens ohne Probleme an mich herangefahren. Doch dann musste ich mir überlegen, wie das Rennen weiter gestalten will. Ich wusste, dass ich schneller im Laufen bin, doch lastet mir seid meiner Jugend der Ruf an, dass ich nicht Rad fahren könne und immer Windschatten bräuchte. Dieser Behauptung wollte ich endlich ein Ende setzen und entschloss mich doch nochmal anzugreifen. Mit Erfolg!
Ca. 15sek. fuhr ich auf den letzten 5km heraus und konnte dann doch guten Mutes auf die Laufstrecke gehen.
Die Beine fühlten sich zwar nicht gut an, doch konnte ich sie ja relativ gut schonen. Mit einem soliden Lauf war der Sieg perfekt. Schade nur, dass der Veranstalter den Sieger der Veranstaltung keinerlei Belohnung überreichte! Bei einer solch großen Veranstaltung sollte ein Präsent schon möglich sein!
Nun hoffe ich mich schnell komplett zu erholen, um die letzte härtere Trainingsphase in Hinblick auf Köln gut absolvieren zu können!

Das Auf und Ab ging weiter!

Das vierte Rennen der 2.Bundesliga Nord in Gelsenkirchen sollte mich leider auch nicht vollkommen zufrieden stellen. Dieser Wettkampf wurde über die Sprintdistanz ausgetragen und war als großes Event angekündigt. Schließlich waren erste und zweite Bundesliga zusammen an einem Ort und zudem fand gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft der Elite und U23 statt. Also versprachen wir uns viel!
Diesen Anspruch konnte der Veranstalter leider nicht gerecht werden. Es ging los mit der Wechselzone, die sehr eng und unkoordiniert vorbereitet war, es folgte dann die Startverzögerung um 30 Minuten, allerdings wurden wir darüber erst informiert, als wir vor dem Schwimmeinstieg waren, und fand dann seinen Höhepunkt in der Verpflegung, die aus Wasser im Zielbereich bestand. Das war alles! Ein bisschen arm für ne Deutsche Meisterschaft!
Aber gut, die Wettkampfstrecken waren dafür einfach Klasse!
Los ging es mit dem Schwimmen im Rhein-Herne Kanal. Allerdings kamen uns die Bojen für 750m doch sehr weit entfernt vor. Und mit einer Schwimmzeit von 13:59 wurde es auch bestätigt. Mit dem Schwimmen, diesmal ohne Neoprenanzug, war ich eigentlich zufrieden und hatte auch das Gefühl mitten drin zu sein...
Aber eben auch nur das Gefühl! Von der Platzierung her war ich nur auf Platz 43 und leider war auch der Abstand nach vorne schon mit maximal 1:35 seeeehr groß! Doch mit gutem Wechsel und guten ersten Metern gelang es mir in der dritten Gruppe mitzufahren. Bei diesem Rennen wollte ich unbedingt mal wieder richtig gut dabei sein und somit musste ich auch was dafür tun. Ich fuhr doch tatsächlich vorne in der Führung der Gruppe mit und diesmal schien es sich auch auszuzahlen. In der vierten von fünf Runden stellten wir die zweite Gruppe und somit lagen noch ungefähr 20 Mann vor uns. Der Abstand schmolz bis zum Wechsel auf "nur" noch 45Sekunden. Klingt wenig, aber bei einer Laufstrecke von knapp über 5km ist das eine Menge.
Doch meine Beine fühlten sich gut an und vom Kopf her wollte ich alles oder nichts gehen!
Also rannte ich los und hatte sogar selbst ein wenig Bedenken, ob das so gut gehe. Allerdings bei so geringen Abständen nach vorne aber besonders nach hinten, blieb keine Zeit nachzudenken oder gar nachzulassen. Also lief ich und lief ich und ... kam ins Ziel dervEndplatzierung 18. Leider musste ich diesmal länger auf meine Teamkollegen warten, als ich dachte, da zwei weitere doch in meiner Gruppe waren.
Somit blieb uns als Team nur Rang 11 und in der Gesamtwertung Rang 10, der wohl jetzt auch schon ziemlich fest sein sollte.
Insgesamt gesehen war es ein solides Rennen, mit teils guter Leistung (Laufsplit Rang 9) und teils enttäuschender Leistung wie dem Schwimmen. Doch das soll mich nicht weiter stören, zumindest für den Rest dieser Saison. Mit dem Triathlon in Köln und meiner einzigen Mitteldistanz dieses Jahr kommt noch das Highlight und da wird das Schwimmen hoffentlich nicht die entscheidende Rolle spielen!
Nun werde ich endlich mal wieder einen Wettkampf hier in Schleswig-Holstein machen und mich weiter gezielt auf die kommende Herausforderung vorbereiten. Der Endspurt dieser Saison ist eingeleitet!