Ironman? POWERMAN!

Nun ist eine Woche vergangen und ich bin noch immer schwer begeistert aber auch traumatisiert von diesen schweren Kilometern! Warum die Überschrift? Es gibt häufig die Frage, was härter ist, der Ironman oder der Powerman Zofingen. Und ich muss sagen es ist für mich der Powerman. Und na ja, drei Ironman's habe ich ja immerhin auch schon gemacht. Aber nun erst einmal zum Rennen...
Meine Vorbereitung lief eigentlich gut, aber eben auch nur 5Wochen, deshalb wusste ich, dass es zwar schon ordentlich sein kann, aber noch in keinerweise wie mit vollen Trainingsmonaten. Deshalb wollte ich ganz besonders, auf Ernährung achten, Kräfte richtig einteilen und lernen. Sagen wir so, zwei Dinge haben geklappt :)
Mir war das Profil ein wenig bekannt, doch als ich dann die Maps vor Ort sah und dann auch den ersten Laufstieg gesehen hatte, wusste ich eigentlich schon, dass ich das Rennen unterschätzt hatte.
Distanzen waren 10-150-30. Die ersten inoffiziellen 9,2km wollte ich wirklich locker laufen. Direkt vom Start ging es bergauf, dann irgendwann oben angekommen ein wenig durch den Wald und dann wieder hinunter. Das Ganze 2mal zum Warm werden. Nach 35Min. kam ich zum Wechsel. Genau meine Zielzeit und ich fühlte mich super! Alles passt, aber warum waren schon sooo viele weg?
Und dieser Gedanke war dann eigentlich auch mein Fehler für das gesamte Rennen. Anfangs fuhr ich ruhig los und so Stück für Stück kamen einzelne Fahrer vorbei. Also fuhr ich ruhig mit und langsam wurden wir zu einer fairen(!) Gruppe von ca. 10Mann. Ich fühlte mich stark. Die Radstrecke hatte drei Runde mit 1600Höhenmetern aufzuweisen. Problem war, dass die gut 500HM fast an nur zwei Anstiegen zu absolvieren waren, die auch noch eine kräftige Steigung aufwiesen. Aber in der ersten Runde ging es super und ich merkte, dass ich am Berg mit der Stärkste war. So sagte ich mir, bergauf ruhig fahren und im Flachen die anderen die Arbeit machen lassen. Mein Gewicht spielt da ja leider auch immer eine negative Rolle. Und das ging 2Runden gut. Doch langsam zerfiel die Gruppe und auch ich merkte, dass das Risiko einfach mitzugehen wohl zu groß war. Nach 95K kam dann das Signal vom Körper "LANGSAMER"! Und wie langsam... Puh! Ich verlor auf einige aus der Gruppe 20Minuten in einer Runde!!! Aber ich fuhr durch. Meine Lust und Motivation war am Ende!
Doch nun ist es ja immer ein Phänomen, dass wenn man die Sportart wechselt, der Körper erst einmal wieder läuft. Und so ging ich ruhig und ohne irgendwelche Ambitionen ans Laufen. Doch was einen da erwartete war einfach nur unglaublich! Selbst im Training hätte ich wohl kaum Lust eine solche Strecke zu laufen.
Kurz nach dem Stadion ging es bergauf und bergauf und bergauf bis fast Kilometer 2,5! Dann steil bergab, hervorragend für müde Muskulatur und dann noch ein ZickZack Kurs mit Rasen, Kurven, Wellen und dann das Ganze Programm zurück und noch einmal. Aber ich kämpfte mich durch und war dann sogar relativ überrascht über meine Laufzeit, die ich mir persönlich am Ende nicht mehr zu getraut hätte. Insgesamt 35' Lauf 1- 4:37 Rad und dann noch 2:20 für die letzten 30K.
War ich froh im Ziel zu sein!!!
Mein Fehler war das Gefühl zu haben, dass man weit hinten lag, denn dem war nicht so. Aber die Ernährung hatte ich gut eingehalten. Insgesamt ist man ja sehr schwer zufrieden zu stellen, aber ich denke es war einfach nicht mehr drin. Und das extrem harte war natürlich das Ganze bergauf  egal ob Lauf oder Rad, aber auch das viele harte bergab! Dadurch hatte ich Schmerzen wie noch nie danach. Fast 5Tage hat es gedauert, bis ich wieder normal gehen konnte. Also für jeden, der eine Herausforderung will ein willkommene Alternative!
Obwohl ich mich sooo quälen musste, hat mir der Wettkampf viel Spaß bereitet. Nicht zuletzt auch durch die tolle Unterstützung! Nun heißt es noch den Restsommer genießen und Pläne fürs nächste Jahr schmiede, in dem ich eventuell gerne mal wieder angreifen möchte :)