Bonjour!

Da melde ich mich doch nochmal, bevor ich vor Nervosität gar nix mehr hinbekomme. Seit Dienstag sind wir hier vor Ort und haben unser Appartement bezogen. Unterkunft und alles, was so zum Drumherum gehört, passt. Seid Ankunft haben wir eigentlich nur Topwetter. Und laut Internet soll es auch am Sonntag so schön sein, wobei "schön" dann natürlich relativ ist. Die ersten beiden Tage haben wir Nizza und Monaco besichtigt und mächtige Eindrücke bekommen. Ob die hier auch schon mal was von der Finanzkrise gehört haben? Beispiel: Im Casino von Monaco beginnt Pokern Cash Games erst ab Minimum 500€ Buy-In. Schade, dass wurde dann leider nichts. Da die Tage doch recht anstrengend für die Beine waren, schließlich war man den ganzen Tag unterwegs, ließ ich heute mal einen Tag am Pool und Essenstisch vorübergehen. Selbstverständlich habe ich hier auch immer versucht meine Form durch kleinere Einheiten aufrecht zu erhalten. Ob das allerdings gelang werde ich spätestens Sonntag wissen. Aber erholt fühle ich mich. Das Anschwimmen im Meer war für mich recht beruhigend, so dass ich nun nur noch nach vorne blicke.
Ich werde mich dann nach hoffentlich erfolgreicher Teilnahme wieder bei euch melden.

Letzten News aus deutschem Lande

Hallo Leute!
Nun will ich mich noch einmal bevor es nach Nizza losgeht melden. Schließlich bin ich euch auch noch einen Wettkampfbericht aus Hannover schuldig.
Also erstmal dazu. Hannover sollte nach der Auftaktblamage in Herscheid noch ein versöhnliches Ende aus meiner persönlichen Sicht werden. Das Rennen wurde über die Sprintdistanz und im ganz "normalen" windschattenfreien Modus ausgetragen. Mir war bewusst, dass ich eine deutliche bessere Schwimmleistung als am Vorwochenende bringen musste um eine ordentliche Leistung abzuliefern. Bei 9°C und Dauerregen ging es in das zudem sehr kalte Wasser. Doch ich war zuversichtlich und wollte alles riskieren, zumindest beim Schwimmen. Bis zur ersten Boje sah es super aus. Mir kam es vor als wäre ich ziemlich weit "vorne", d.h. vielleicht Platz 20-25 gewesen, doch dort wurde es richtig eng und so machte ich Bekanntschaft mit den Unterwasserpflanzen und funktionierte die Boje zur Rettungsboje um. Eine wirkliche Rettung, denn sonst wäre ich mir nicht sicher gewesen wie ich wieder hätte hoch kommen sollen. So verlor ich viele Plätze und kam aber anständig aus dem Wasser. Beim Lauf zum Wechsel musste ich alles geben und als ich Tammo König neben mir sah, wusste ich, so schlecht kann es nicht gewesen sein. Mit einem ordentlichen Wechsel versuchte ich an eine Gruppe ca. 100m vor mir mit ein paar anderen Leute heranzufahren, doch leider war es mir nicht möglich, ich musste reißen lassen. Ärgerlich!
Ein paar Meter später kamen dann drei verdammt starke Radfahrer vorbei an die ich mich klemmen musste. Johannes Müller aus meinem ehemaligen Verein und Markus Tomschke gehörten dazu. Mit den sollte es möglich sein nach vorne zu fahren. Und mit vollem Einsatz gelang uns das dann endlich nach ca. 13-14km. War das hart. Ab da war es "gebummel" und schon wurde einem richtig kalt. Vorher fiel es einem nicht so auf, aber nun fror ich mir so einen Ast ab, dass ich eigentlich nichts mehr gespürt habe. Als letzter der Radgruppe fuhr ich in die Wechselzone (wollte nichts in Hinblick auf Nizza riskieren). Nach dem schwierigen Wechsel, alles war erfroren, ging es zum Laufen. Ohne irgendein Gespür für Körper, Tempo oder sonstigem absolvierte ich die 5km. Im Ziel ging nichts mehr. Mit meinen klappernden Zähnen und schlotternden Knochen hätten man ein Konzert spielen können! So schnell war ich noch nie in der Dusche, im Auto und auf den Weg nach Hause. Alles in allem war das Rennen für mich ok. Ärgerlich nur, dass das Wetter mir doch sehr viel mehr Energie kostete als mir lieb war. Ach so, als Team sind wir leider wieder Letzter geworden. Diesmal war ich wenigstens darauf vorbereitet. :-)
Nun aber zum großen Ziel! Meine Vorbereitung ist nun abgeschlossen. Heute war meine Vorbelastung und ab morgen heißt es völlige Erholung. Kleinere Einheiten werden natürlich trotzdem absolviert, das ist ja klar. Am Montag soll es dann nach Südfrankreich gehen. Dort werde ich dann mit meiner Schwester und ihrem Freund noch ein paar Tage verbringen bevor der Tag X bevorsteht. Pünktlich zum Wochenende ist dann auch meine Freundin als seelische Unterstützung vor Ort.
Ich werde versuchen mich möglichst umfassend zu melden, damit ihr auch bestmöglich mein Abenteuer verfolgen könnt. Ich hoffe ihr drückt mir die Daumen! Ich kann jeden gebrauchen!

Blamage beim Auftakt

Vier Wochen vor meinem Highlight sollte der Bundesligaauftakt in Herscheid über die Bühne gehen. Das erste Mal, dass ich in in der Bundesliga für ein anderes Team als den PSV Eutin starte. Und natürlich bin ich mit großen Erwartungen und Hoffnungen gewechselt. Doch leider zeichnete sich schon lange im Vorhinein ab, dass wohl alles anders kommen sollte, als man dachte.
In der unmittelbaren Planung für diesen Wettkampf sind leider drei Ausfälle zu beklagen gewesen. Eine Verletzung und zwei Erkrankungen ließen nicht mehr als eine notdürftig zusammengesetzte Mannschaft zu.
So ging es am Freitag Nachmittag mit reichlich Verspätung los um dann um 23Uhr anzukommen. Nicht gerade super, wenn am nächsten morgen um 9Uhr Start ist. Am Samstag mit wenig Schlaf aufgerafft zu einem Wettkampf der mir schon ein wenig Kopfzerbrechen bereitete. Schließlich kannte ich keinen meiner Teamkollegen und wusste nur, dass sie alle ihr Bundesligadebüt geben würden.
Das Format mit Supersprint am Vormittag und Mittags Mannschaftverfolgung versprach eigentlich ein super spannendes, schnelles und spaßiges Rennen.
Doch wie schon in den letzten Jahren zeigte sich, dass die 2.Bundesliga sehr sehr stark geworden ist und man dort nicht einfach ein Ersatzteam an den Start schicken kann und dann noch glauben könne eine gute Platzierung zu erzielen. (Kleiner Wink ;-) )
Nun aber erstmal zu meinem Rennen.
Schwimmen war bei mir leider nichts besonderes. Mit eher einer soliden Zeit stieg ich völlig am zittern (hatte nachdem Einschwimmen zu lange draußen gefroren) aus dem Wasser mit der Vorfreude auf die sehr anspruchsvollen 12km Rad. Sollte das doch im Moment am Besten gehen. Leider blieb es beim "sollte". Mit meinem normalen Rennrad kam irgendwie kein Druck auf das Pedal und so musste ich mich von insgesamt 4 anderen Startern überholen lassen. Schon eine Demütigung wenn man teils 2Minuten Startvorsprung hatte! Wenigstens ging der Lauf wirklich gut und ich bin einigermaßen ins Ziel gelaufen. Zu meiner Verteidigung ist vielleicht zu sagen, dass ich die Säure sofort in der Muskulatur gemerkt hatte (schließlich habe ich das dies Jahr gar nicht trainiert). Aber wirklich tröstlich stimmt mich das nicht. Somit wurde ich in der Einzelwertung 70. von ich glaube 80. Wie bitter!
Wenigstens hielt sich der Zeitabstand noch so gerade in Grenze, zumindest wenn ich der fünfte Mann aus unserer Mannschaft gewesen wäre. Doch leider belegten wir die Plätze 25./69./70./79./ und 80.! Was natürlich zu dem letzten Platz mit großem Abstand führte. Wobei ich gleich sagen möchte, dass jeder sein Bestes gab und es auch keinen Vorwurf an uns 5 Männer geben kann!
Zu dem Mannschaftwettkampf ist dann natürlich nicht mehr viel zu sagen. Wir gaben nochmal alles um wenigstens noch etwas für uns Ehre zu tun. Positives daran war, dass es mir meine Beine nicht besonders müde machte und ich gleich weiter in der Nizzavorbereitung machen konnte.
Nun soll es mit am nächsten Wochenende direkt weitergehen. Vielleicht werden wir ja dort, dank der anderen Wertung nicht ganz so aussichtslos agieren. Ich hoffe ja noch auf ein kleines Wunder! Aber vielleicht wird das Team ja noch ein Team und dann kann es auch vorwärts gehen.
Vielen Dank an Hans, der sich wirklich viel Mühe gab mit der Organisation und auch an meine Teamkollegen, mit denen man wirklich aus einer katastrophalen Situation noch eine Menge ziehen konnte.
Zu guter Letzt noch einen Glückwunsch an den Aufsteiger aus Köln, der gleich beim ersten Rennen das komplette Feld dominierte! Wahnsinn!
Wünscht uns Glück für Samstag in Hannover, ich melde mich!