Eines meiner härtesten Rennen!

Die Weltmeisterschaften sind Vergangenheit und ich bin in meiner Off-Season angekommen. Derzeit bin ich in LA und werde noch ein paar Tage abschalten und meinem Körper bei wohltuenden Temperaturen die nötige Regeneration geben. Denn die ist dringend notwendig! Unbelievable and awesome! Das Rennen wurde von Clearwater nach Las Vegas gelegt, damit es auf Grund des schwierigen Profils weniger zu einem Drafting-Rennen verkommt. Und ich denke es ist gelungen. Im vor hinein sprachen die Veranstalter von heißen Temperaturen (es sollten 33°C werden), von Wind (es hielt sich doch sehr in Grenzen) und Bergen (ca. 1000m Höhenmeter in einer ständigen Berg-und Talfahrt). Und sie sollten ihr neues Weltmeisterschaftsrennen gut beschrieben haben.
Morgens stieg dann doch meine Anspannung, obwohl ich das ganze Projekt sehr locker angegangen bin. Und spätestens bei der Nationalhymne und dem Start der Profis war meine Stimmung auf das kommende Rennen auf dem richtigen Niveau. Bei Wassertemperaturen von 27°C wurde der Neopren verboten und wir durften oder mussten, je nachdem wie man es sehen möchte, in unseren Wettkampfanzügen schwimmen. Leider hatte ich irgendwie kein gutes Gefühl dabei und leider musste ich auch beim Wasserausstieg feststellen, dass ich ca. 1:30 über meiner Wunschzeit war. Aber gut, alles halb so wild. Schließlich sollte die super harte Strecke das Rennen erst jetzt beginnen lassen. So ging ich "entspannt" aufs Rad. Und widererwartend hatte ich mächtig Druck. Ich bremste mich, doch die unglaubliche Landschaft, das hervorragende Wetter ließen mich einfach fahren. Und die Strecke flog einfach nur so an einem vorbei. Zwar wurden die letzten 10km recht hart, aber es lief doch deutlich besser als noch in Antwerpen. Und so war ich voller Hoffnung einen soliden Halbmarathon hinzulegen. Doch was war das? Vom ersten Meter an krampfte mein Oberschenkel, wie in Belgien. Ich hoffte also, dass ich die Krämpfe durch schütteln und leichter Massage lösen könnte. Doch diesmal leider nicht. Vielleicht lag es auch an der richtig kräftezerrenden Laufstrecke. Drei Runden waren zu laufen und das Profil war Hälfte der Strecke bergauf und Hälfte der Strecke bergab. Das mochten meine Muskel an diesem Tag gar nicht. Und obwohl ich keine Energieprobleme hatte, ich die Hitze als gar nicht so schlimm empfand und mein Kopf eigentlich Lust auf diesen Lauf hatte, konnte ich nichts mehr machen. Ich musste schnell einsehen, dass das ein ganz ganz harter Lauf werden würde und mein Ziel nur noch ankommen heißen konnte. Und so quälte ich mich 21km lang bis ins Ziel. Und genau deshalb war ich auch sehr froh, als ich dann noch unter 5Std. das Zielbanner sehen konnte.
Platz 38 von 88 in meiner Altersklasse tut eigentlich nichts zur Sache. Ich weiß, dass ich ein sehr gutes Rennen mit einem normalen Lauf hätte machen können. Ich will gar keine große Analyse und Ursachenforschung wie sonst betreiben. Es gibt viele Umstände, die einen negativen Einfluss hatten, doch das soll mich nicht kümmern. Ich bin so glücklich und werde jetzt überlegen, wie es weitergeht. Entweder es folgt eine ebenso "lockere" Saison, oder noch einmal der Versuch das letzte Ziel meiner Wunschliste zu erfüllen. Und ich denke, jeder der Leser weiß was ich meine :)

Nur noch ein paar Tage!

Es ist soweit, die finalen Tage sind eingelaeutet. Die ersten tage in El Cajon, einem Vorort von San Diego sind vorueber und in wenige Stunden kommen wir dann in Vegas an. Die Tage hier vergingen sehr schnell, was ich leider von meiner Erkaeltung nicht behaupten kann. Noch immer wache ich jeden morgen (spaetestens um 6Uhr) mit dichter Nase und leichte verschleimten Hals auf. Aber gut, das soll mich nicht weiter stoeren. Dieser Trip hat sich schon jetzt gelohnt und dabei steht noch sooo viel auf dem Programm. Training habe ich hier natuerlich nur noch sehr sporadisch absolviert. Hier mal ne halbe Stunde laufen, da mal ne Stunde radeln. Also alles ganz entspannt. Das Radfahren war ne super Sache. Nachbarn hatten mir ne Strecke empfohlen, die als Trail ausgeschildert war. Allerdings war es ein geteerter Trail und ich war voll in der Natur! Sagenhaft! Und jatzt geht es halt in die "Zockermetropole". Auch wir werden selbstverstaendlich nicht drum herum kommen ein paar Dollars zu investieren. Aber Vegas ohne spielen ist wahrscheinlich auch nur halb Vegas erleben. Fuer alle die Lust haben mal reinzuschauen beim Wettkampf: Start fuer die Profis ist 6:30Uhr und fuer mich um 8Uhr (Sie wissen, dass die jungen Leute mehr Schalf brauchen ;) Eigentlich muessten es 9Std. Zeitumstellung sein. Also fast Primetime fuer euch :) Zieleinlauf stelle ich mir ab 13Uhr vor. Sehen und verfolgen koennt ihr es auf ironman.com. Dort sollte auch ein Video waehrend des Rennes laufen.

Let's go!

Nun ist es soweit. Morgen früh geht es los Richtung Amerika. Zuerst werde ich mit einem Kumpel wenige Tage in San Diego Station machen, bevor es dann in die heiße Wüste Nevadas geht. Und heiß trifft es wohl voll. Bisher sagt die Wettervorhersage 34°C voraus und angesichts der derzeitigen Temperaturen von 40°C kann man wohl sagen, dass 34°C sehr gern genommen werden. Auch die Wassertemperaturen sollen bei ca. 29-31°C liegen. Also bleibt der Neopren zu Hause! Miste! Aber gut, vielleicht bekomme ich dann wenigstens durch die Wärme vor Ort meine Erkältung noch ganz weg. In den letzten Tagen habe ich mir noch einmal kräftig Schnupfen und Halsschmerzen eingefangen. Man kann also wirklich sagen, dass ich nach Vegas fahre um ein tolles Erlebnis zu haben und sämtlicher Erwartungsdruck von mir weg geflogen ist. Dazu fühle ich mich zu schlecht. Und die Erlebnisse werden mit Sicherheit kommen, denn nach der WM geht es noch ein bisschen entlang der Küste zurück nach San Diego. Also ein Urlaubstrip mit dem super netten kleinen Wettkampf "Ironman 70.3 World Championchips 2011"! Ich werde versuchen euch ein paar Eindrücke via Internet zu kommen zu lassen, vielleicht vom Strand aus, oder vom Whirlpool in unserer Unterkunft oder vom Hotel auf dem Strip in Vegas oder oder oder... :)